Freisprechung 2018
(Rückschau, 13.10.2018)Erfüllung – so das diesjährige Motto der Freisprechungsfeier mit Bildergalerie
Erfüllung – so das diesjährige Motto der Freisprechungsfeier
Erfüllung finden bei der Arbeit, bei der Herstellung handwerklicher Produkte bedeutet für Kreishandwerksmeister Uli Dachs:
einerseits den hohen Qualitätsansprüchen zu genügen, die an die handwerklichen Produkte gestellt werden,
andererseits: eine innere Zufriedenheit zu empfinden, weil man die hohen Anforderungen des gewählten Berufs auch erfüllen kann.
So, wie der Maurer Stein auf Stein setzt, ein Gebäude entstehen lässt und damit Raum schafft für eine Werkstatt, eine Familie, ein Zuhause. Und wie der Zimmerer mit der Fertigstellung des Dachs den Räumen Schutz und Wärme gibt;
So, wie der Bäcker aus den Früchten der Natur das beste Brot für seine Kunden macht, der Friseur mit einem Super-Haarschnitt das Selbstvertrauen stärkt, der Maler Farbe in unser Leben bringt und der Schreiner für guten Schlaf und die Verbindung von Stockwerken sorgt – sie alle tragen zu einem gelungenen großen Ganzen bei, indem sie Ordnung und Wohlbefinden in unser Zuhause bringen.
Den frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen ruft Uli Dachs zu: Ihr seid die erste Säule der Gesellschaft, ohne Euch geht nichts in unserem Land. Ihr habt Erfahrungen gesammelt, habt Euch Herausforderungen und Prüfungen gestellt und die eigenen Talente gefunden. Das wird nun, nach drei Jahren, mit dieser Feier und dem Gesellenbrief belohnt.
Für manche wird’s ein Weiterlernen geben, sie werden den Meister machen oder ein Studium anschließen, um in der Folge zum Handwerk zurückzukehren, ihr Wissen anzuwenden und weiterzugeben und vielleicht eine Firma übernehmen oder gar eine eigene gründen.
Auch Landrat Stefan Löwl beglückwünschte die Junggesellinnen und -gesellen zum neuen Lebensabschnitt, der mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung im Handwerk nach drei anstrengenden Jahren, die neben Höhen sicher auch Tiefen kannten, beginnt. Sie alle können stolz darauf sein. Er drückte seinen Dank auch all jenen aus, die die jungen Menschen während dieser Zeit begleiteten, sie stützten und ihnen den Rücken stärkten – Eltern, Freunden, der Familie. Sowie den Lehrern, Ausbildern und Chefs, die ihr Wissen und ihre Kenntnisse weitergegeben haben.
Nun gilt’s, die gewonnenen theoretischen und praktischen Kenntnisse um- und einzusetzen, auch wenn „…man/frau ja nie auslernt…“. Also: weiterhin neugierig sein und offenbleiben für gute Ratschläge, Tipps und Tricks.
Mit dem Gesellenbrief kommen größere Verantwortung und neue Aufgaben hinzu, an denen jeder wachsen kann: Mal wird man den Chef und die Firma gegenüber Kunden vertreten oder trägt selbst Verantwortung für neue Azubis.
Können und Engagement zeichnen das Handwerk aus, das das Fundament der Wirtschaft im Landkreis ist.
2017 gab es landkreisweit 628 Ausbildungsbetriebe, immerhin 34 mehr als im Vorjahr. Mit 2879 Handwerksbetrieben ergab sich ein Plus von 34 im Jahr 2017 gegenüber 2016.
Auch riet Löwl zur Eigeninitiative, die Weiter-, Fort- und Ausbildungsmaßnahmen der Handwerkskammern und des recht durchlässigen Schulsystems in Bayern für Aufstiegsmöglichkeiten und Studien zu nutzen. Daraus ergäben sich viele Wege für die Zukunft, auch handwerkliche Traditionen als Ausbilder in der Betriebsnachfolge oder in Neugründungen zu vermitteln.
Ihr seid die Zukunft unseres Handwerks im Landkreis, lässt Oberbürgermeister Florian Hartmann die jungen Gesellinnen und Gesellen in seiner Grußrede wissen. Denn, was wäre unsere Welt ohne gute Handwerker? Windschiefe Vitrinen, wackelige Zäune und Balkone, wirre Haare und mittags keine Semmel mit gutem Leberkäs. Wer würde das schon wollen?
Die jungen Gesellinnen und Gesellen können stolz auf das Erreichte sein und sie werden in ihrem Berufsleben auf besondere Wertschätzung und treue Kunden treffen, weil die hohe Qualität ihrer Arbeit und ihre Zuverlässigkeit konkret sichtbar, spürbar und erlebbar ist. Dennoch stehen sie viel mehr als jede andere Berufsgruppe, etwa Chirurgen oder Piloten, einer größeren Herausforderung gegenüber: Ihre Arbeit wird nämlich ständig krisch beäugt, jeder Schritt hinterfragt – so ist das eben, wenn es in einem Land mit 80 Mio. Bundestrainern auch Tausende Co-Schreiner, -Metallbauer und -Friseure gibt.
In Erinnerung ans Mittelalter, wo die Freisprechung der Gesellen tatsächlich ein Akt der Befreiung von Obrigkeiten und der Abhängigkeit vom Meister und seiner Familie bedeutete, ist es heute eher die Wahrung einer guten alten Tradition, um der Wertschätzung des Handwerks Ausdruck zu verleihen.
Im Anschluss ehrte Uli Dachs Frau Solmaz Tschiesche mit einer besonderen Auszeichnung: Seit 1997 im Prüfungsausschuss der Friseurinnung und seit 2006 Prüfungsvorsitzende hat Frau Tschiesche etwa 200 bis 250 Auszubildende auf dem Weg zu ihrer Gesellenprüfung begleitet.
Matthias Koch, seit 11 Jahren schon als Moderator des Festakts dabei und ein alter Hase, was die Moderation – und die freie Rede sogar bei Ausfall des Teleprompters – angeht, bat einige herausragende Absolventen auf die Bühne:
Isabella Rausch, Teilnehmerin am Leistungswettbewerb der Friseure, die besonders die Wertschätzung ihrer Kunden erfreut und die Innungsbeste der Friseure, Christina Stattmann, die ihre Erfüllung darin sieht, ihre Kunden glücklich gehen zu sehen. Sie möchte ihren Meister machen und irgendwann in einen netten kleinen „Laden“ auch ausbilden.
Uli Dachs bittet nun alle 38 ehemaligen Auszubildenden und zukünftigen Gesellinnen und Gesellen sich von den Plätzen zu erheben und spricht feierlich die Formel: Kraft der mir als gewähltem Kreishandwerksmeister und der übertragenen Vollmacht spreche ich Euch im Namen der Handwerkskammer für München und Oberbayern und ihres Präsidenten Franz Xaver Peteranderl von den Pflichten der Lehrzeit frei. Ihr seid jetzt im Stand der Gesellinnen und Gesellen.
Es folgen die Obermeister oder deren Vertreter der jeweiligen Innung: Sie bitten ihre Gesellinnen und Gesellen auf die Bühne, um ihnen die Gesellenbriefe zu übergeben.
Hans Wörmann, stellvertretender Obermeister der Bäckerinnung, ruft als erster die zehn neugebackene Gesellinnen und Gesellen zu sich: Jan Schwarz, Hans Wörmann, beide Innungsbeste, Andreas Bernais, Stefan Blank, Manuel Fischer, Florian Mösner, Idris Muse-Gahir, Marko Radic, Sri Rahayu, Alexander Wessner und als beste Bäckereifachverkäuferin Daniela Smitkovic .
Wolfgang Raischl, Obermeister der Bauinnung Dachau, beklagt angesichts des dringend benötigten Wohnraums den Mangel an neuen Fachkräften – heuer seien es nur drei – so wenige wie noch nie, die den Gesellenbrief entgegennehmen können: Christoph Elsner, Simon Geisenhofer und Matthias Hanhart – zwei von ihnen sind anwesend und betreten die Bühne.
Für die Friseure ruft Sandra Breiding , stellvertretende Obermeisterin der Friseurinnung Dachau die jungen – ausschließlich – Damen auf die Bühne. Dies sind Christina Stattmann, die Innungsbeste, Larissa Bauer, Daniela Gässl, Regina Grzondziol, Marina Kiening und Isabella Rausch.
Obermeister der Metzgerinnung, Werner Braun, kann heuer nur an zwei Metzger-Gesellinnen die Briefe vergeben – mehr Kandidaten gab es nicht bei dieser Winterprüfung, bedauert er. Zwei Damen! In diesem männerdominierten Beruf – besonders bemerkenswert, fand er: Melanie Hartung und Sophie Braumiller, beide Innungsbeste. Für das nächste Jahr versprach er weitere zehn Kandidaten.
Bei den Metzgereifachverkäufer/innen erhielten Veronika Klampfl – die Prüfungsbeste, Olumide Fajuke, Julia Kretschmer und Senad Mahmuzic ihre Gesellenbriefe.
Bei den Schreinern konnte Kreishandwerksmeister Uli Dachs Lorenz Pletzer, Kilian Schmid und den drei Innungsbesten Tobias Hof, Max Schreiner und Felix Kraus ihre Urkunde überreichen.
Laudatio und Verleihung der Hermann-Huber-Gedächtnispreises übernahm heuer Bezirkstagspräsident Josef Mederer.
Dieser Preis wurde 1963 ins Leben gerufen in Gedenken an Hermann Huber, Maler und Lackierer, der sich, zurückgekehrt aus dem 2.Weltkrieg, ab 1949 als Kreishandwerksmeister in Dachau besonders für die Ausbildung und Perspektiven junger Leute einsetzte. Dieser Preis für außergewöhnliche Leistungen und großes Engagement, ist, eher symbolisch, dotiert mit 200,- Euro und wird nur an Absolventen verliehen, deren Notendurchschnitt besser als 1,5 ist.
Eine Urkunde für ihren außerordentlich guten Abschluss konnten entgegennehmen:
Andreas Schenkel, KFZ-Mechatroniker aus dem Autohaus Widmann und Winterholler (3. Platz);
Katharina Steiner, Kauffrau für Büromanagement, GEV-Großküchenersatzteil-Vertretung, Bergkirchen (2. Platz);
Céline Schwan, Kauffrau im Einzelhandel bei REWE-Markt in Dachau (1.Platz) mit einem Notendurchschnitt von 1,07.
Wir gratulieren allen herzlich zu diesen großartigen Leistungen und ihrem Engagement. (iko)
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